B.A.R.F. 1 Die artgerechte Ernährung für Hunde!

Wir sprechen heute mal wieder das große Thema Barfen an! In dem Beitrag findet ihr unsere Individuellen Futterpläne und einige Tipps zum Barfen. Hierbei spreche ich Themen wie „Fleisch, Portionieren & Aufbewahren, Zusätze, Knochen, Öl, Obst & Gemüse, Kräuter & Nüsse“ an. Erstmal als kleine Einleitung: Wir barfen seid knapp 2 Jahren! Als erstes habe ich mit Tonia angefangen und alles hat immer toll geklappt. Sie hat Innereien, Knochen usw. erhalten und hat keine Unverträglichkeiten gehabt. Außerdem war ihr Kot gut und sie hat alles gerne gefressen. Bis auf die kleine Ausnahme das sie anscheinend kein Huhn mag, hat sie am liebsten Rind gefressen. Mit Rudolf fingen wir also kurz danach auch an! Wir fütterten zu der Zeit noch relativ viele „unnötige“ Zusätze.

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Doch vor ca. 6 Monaten wurde ich dann etwas stutzig und mir legten sich ein paar fragen in den Kopf…  Bekommen Tonia & Rudolf überhaupt ausreichend Zusatzstoffe, wie Calcium, Phosphor usw? Oder haben die beiden vielleicht zu viel davon?

Das Thema wurde mir dann immer wichtiger, als ich mich noch näher damit beschäftigt habe… Denn zu wenig und zu viele Zusatzstoffe beim Barfen können sogar das Leben des Hundes aufs Spiel setzen. „Nierenprobleme aarrrrggg…. daran möchte ich garnicht denken 😦 “

Und im Internet stehen besonders über das Thema Barfen, immer mehr falsche Dinge. Oder extrem verschiedene Meinungen, wie man was machen soll… Wenn ich auf Facebook in Barf-Gruppen unterwegs bin, halte ich ab und zu echt die Hände über dem Kopf zusammen… Was da alles steht… *schrecklich

Ich habe zwar sehr viele, und auch viele gute Barf-Bücher, die mir eigentlich immer weiterhelfen. Aber bei dem Thema wollte ich eigentlich nur jemandem vertrauen mit dem ich direkten Kontakt habe 🙂

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Und so recherchierte ich im Internet, was mir denn noch weiterhelfen könnte… Und gleich war ein Tipp gefunden, nämlich eine eigene Ernährungsberatung!

Viele Hundehalter die anfangen sich für Barf zu interessieren, denken sie bekommen das auch alleine hin… Manche sind aber auch genau das gegenteil davon  und trauen sich nicht. Klar es gibt auch Menschen die sich so extrem damit befassen, das sie niemanden zur Hilfe brauchen. Aber oft wird einfach darüber hinweg gesehen.

Natürlich kostet eine Ernährungsberatung für Hunde Geld, aber statt dessen etwas falsch machen?! Da ist mir die Gesundheit meines Hundes, ehrlich gesagt wichtiger, bevor ich etwas falsch mache, was später vielleicht schwere Auswirkungen haben könnte…

So bin ich auf die Seite von Susanne Hunger gestoßen. Sie bietet individuelle Futterpläne für Hunde und Katzen an. Aber schaut unbedingt noch einmal auf Ihrer Seite vorbei, denn dort schreibt sie noch ein paar genauere Infos dazu!

Also schrieb ich sie gleich mal an und schilderte Ihr meine Probleme und bekam direkt eine Rückmeldung.

Wir ließen uns für Tonia und Rudolf jeweils einzelne Futterpläne machen! Dazu musste ich einen großen Fragebogen ausfüllen, den ich ihr per Post wieder zurück sendete. Ich versuchte ihr dort meine Probleme, fragen usw. nochmal gut aufzuschreiben und war gespannt was danach passierte…

Ich hätte nicht gedacht das es so schnell geht, aber nach fast 1 Woche waren die Barf-Pläne da!

Futterplan!

Hier könnt Ihr euch genau unsere Futterpläne ansehen: Futterplan Tonia und Rudolf Rind

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Alles ist sehr klar aufgelistet und ich denke jeder versteht den Plan gut. Tonia und Rudolf erhalten morgens und Abends ihre Barf-Ration.

Futterplan Tonia

Anteil tierischer Komponenten

475g pro Tag = 3300 g pro Woche

Anteil pflanzliche Komponenten

120g pro Tag = 850g pro Woche

Aber das findet Ihr ja alles nochmal genau in dem Futterplan von Tonia!

Fleisch:

Muskelfleisch ist meist die Grundlage der Barffütterung. Hier sollte man darauf achten nicht einfach mehrere Tierarten zu mischen. Durch Rudolfs Allergien wurde uns empfohlen, ihm mindestens 2-3 Fleischsorten vorzuenthalten. Hier eignen sich z.B. Strauß, Känguru, Ziege oder Rentier.

Hier eine kleine Auflistung zum Fleisch:

Muskelfleisch (hochwertig),

Herzfleisch (Herz ist keine Innerei, kleiner Teil der Futtermenge),

Zunge (besonders hochwertig, proteinreiches Fleisch),

Stichfleisch (sehr bluthaltig),

Kopffleisch (hier werden oft Reste beigemischt) nicht zu empfehlen,

Schlund (hat im Futternapf nichts zu suchen) handelt sich um minderwertiges Fleisch),

Euter (fetthaltiges Drüsengewebe) allenfalls für Welpen oder zu dünne Hunde in geringen Mengen,

Lunge (minderwertiges, nährstoffarmes Futterfleisch) enthält aber viel Taurin und soll in Kleinstmengen gegeben werden.

Portionieren & Aufbewahrung?

Das Fleisch kann problemlos aufgetaut werden und bis zu 4 Tage im Kühlschrank gelagert werden. Auch wenn es schon leicht angegangen riecht oder verfärbt ist kann man es noch gut geben. Wichtig ist nur, das Fleisch nicht luftdicht zu verschließen, sondern so aufzubewahren das Sauerstoff rankommt.

Es ist außerdem kein Problem, wenn man das Fleisch zum portionieren auftauen lässt um es dann später wieder einzufrieren. Aber bestmöglich nur soweit antauen lassen, wie es zum portionieren nötig ist.

Wir haben es jetzt so weit das uns von unserer Kühltruhe, nur noch die erste Schublade gehört 🙂 Alle anderen 4 den Hunden. Noch dazu haben wir jetzt eine zusätzliche Gefriertruhe für die Hunde im Keller stehen. Aber der Vorteil= Jetzt kann ich bis zu ca. 40-50kg Fleisch kaufen…

Zusätze:

Besonders wegen den Zusätzen wollte ich ja einen detaillierten Barf-Plan haben. Wenn man hier zu viel oder zu wenig gibt, kann man viel damit kaputt machen! Nierenschäden, Leberschäden, Schilddrüsenschäden und und und können auftreten.

Ich muss ehrlich zu geben das ich früher wahrscheinlich schlicht weg, einfach zu viel an Zusätzen gegeben habe. Hier ein Pülverchen und da ein Teelöffel…  Das bereue ich einfach sehr das es so gewissenlos war. Aber zum Glück auch nur eine kurze Zeit, bis ich mich mit dem Thema mehr befasste.

Und an Zusätzen braucht man schlussendlich auch nicht viel. Hier liegt es auf der Hand, Was man gibt und in welcher Menge!  Calcium ersetze ich z.B überhaupt nicht durch Pulver oder irgendwelche splitternden Eierschalen!

Knochen

Hier setze ich voll auf Knochenfütterung und gleiche es somit aus. Oft hört man in Futterplänen das Wort „RFK“, das bedeutet aber einfach nur „Rohe Fleischige Knochen“. Hier von soll Tonia z.B 70g pro Tag erhalten… Aber keine Sorge! Ihr müsst nicht jeden Tag ein winziges Knochenteil auftauen, sondern könnt auch nur 2- 3x in der Woche Knochen geben. Aber Achtung! Keine gekochten Knochen, kein Schwein und bitte beim verfüttern dabei sein. Es sollte außerdem darauf geachtet werden das man nicht nur den puren Knochen gibt, sondern dazu auch andere Komponenten wie z.B Muskelfeisch verfüttert. Sonst droht ein sogenannter „Knochenkot“ = harter Kot der nur aus Knochen besteht und für den Hund sehr gefährlich ist (Darmverschluss usw.) Außerdem die Knochen bitte nicht spät Abends verfüttern. Denn abends lässt die Magensäureproduktion nach (weil der Hund nicht mehr so aktiv ist) und dem Hund würden die Knochen schwer im magen liegen.  Die Knochen sind außerdem eine sehr gute Reinigung für die Zähne, damit der Hund  später keine schwierigen Zahnstein OPs benötigt !

Achso und für wen es trotzdem noch zu viel an Knochen ist, oder der Hund diese schlichtweg einfach nicht fressen kann, kann sich überlegen „Kalbsbrustbein gewolft“ zu kaufen. Ist auch eine super Idee!

Ansonsten füttern wir nur noch weitere Zusätze wie:

  • Ascophyllum nodosum ist sehr reich an Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen usw.  Tonia bekommt davon 3x in der Woche jeweils 1,8g! Hört sich wenig an, reicht aber gut aus um sie zu versorgen.
  • Vitamin E: 60 IE pro Tag (nur, wenn nicht schon im Lachsöl zugegeben)

Nochmal ein Schlusswort zu den Zusätzen!

Bitte achtet ganz genau darauf, wie viel, von was und in welcher Menge ihr es gebt. Viele Hersteller verdienen sich ein Heidengeld mit Produkten, deren Deklaration völlig unvollständig sind. Man neigt immer wieder dazu, einfach mal etwas an Nahrungsergänzungsmitteln zu kaufen und hinzuzugeben weil man seinem Hund etwas gutes tun will- das kenne ich selber und mir fällt es auch heute immer wieder auf, aber passt hier bitte sehr auf! Auch viele Marken (die ich selbst schon hatte) werden von vielen Leuten, besonders im Social-Media Bereich hoch in den Himmel gelobt, sind aber von den Inhaltsstoffen her eine Katastrophe. Also bitte, wenn ihr ein schlechtes Gewissen habt, lieber die Hände davon lassen und sich nochmal genauer informieren. Auch die Gespräche mit der Firma die das ausgewählte Produkt herstellt bringen meistens nichts, schließlich wollen sie ja genau Ihre Ware verkaufen 😉

Öl

Durch das Fleisch und Fett welches Ihr beim Barf verfüttert, gebt ihr meistens genügend Omega 6-Fettsäuren dazu. Also nutzen wir Öle die einen hohen Omega 3 Gehalt haben. Fischöl, Hanföl und Leinsamen haben hier den höchsten Gehalt und eignen sich damit am besten.

Ich persönlich verfüttere aber bis jetzt nur Lachsöl, Leinöl, Walnussöl und Hanföl. Ab und an gibt es für die beiden allerdings noch Kokosöl.

Kokosöl ist eines der gesündesten Öle überhaupt. Es wirkt innerlich wie äusserlich antiviral, antibakteriell und sogar antimykotisch. In letzter Zeit höre ich von immer mehr Barfern auf Instagram die „Schwarzkümmelöl“ regelmäßig verfüttern. Schwarzkümmelöl ist allerdings ein therapeutisches Öl und sollte nur selten oder als Kur verfüttert werden. Deswegen für Barfer die dies nicht vor haben-eher die Finger weg…

Olivenöl oder Sonnenblumenöl sind Öle die man meistens im Haushalt hat. Diese kann ich aber überhaupt nicht empfehlen, bzw. Olivenöl soll für Hunde sogar schädlich sein!

Obst & Gemüse

Auch Obst & Gemüse sollte beim Barfen hinzugefügt werden. Hierbei kann ich euch nur empfehlen – kauft doch immer das Obst & Gemüse das in der Saison angeboten wird. Erdbeeren im Dezember zu kaufen ist somit wirklich unnötig und belastet dazu noch den Geldbeutel. Das Verhältnis von Obst und Gemüse sollte 80:20 betragen.

Hier habe ich für euch eine kleine Auswahl an sehr enzymhaltigen und besonders gesundem Obst: (Apfel, Mango, Ananas, Papaya & Kiwi)

Und hier besonders gesundes Gemüse: (Salat, Spinat, Karotten, Zucchini, Süßkartoffel, Paprika, Kohlrabigrün, Brokkoli)

Hierbei bitte immer darauf achten -was gekocht werden muss, und was nicht!

Tipp: Sehr gesund ist außerdem rohes Sauerkraut. Hier ganz langsam anfangen und mit nur kleinen Mengen. Es ergänzt das Gemüse 1x in der Woche sehr gut!

Kräuter:

Auch Kräuter vertragen die meisten Hunde sehr gut! Hier kann man zwischen Majoran, Melisse, Petersilie, Basilikum, Thymian oder Sauerampfer variieren. Auch gesunde Kräuter findet man sogar beim Spaziergang über das Jahr. (z.B. Löwenzahnblätter,, Gänseblümchenblüten oder Klee,…)

Nüsse 

Tonia & Rudolf erhalten 1x wöchentlich Nüsse. Hierbei habe ich mich für folgende entschieden: Leinsamen, Sesam, Chiasaamen und Sonnenblumenkerne. Bitte darauf achten das es hier auch Sorten gibt die schädlich für Hunde sind!

Fazit:

Bitte achten Sie immer darauf dem Hund ausreichend zutrinken hinzustellen. Gerade Tonia und Rudolf sind zwei Hunde die über den ganzen Tag fast nichts trinken. Ein Schuss Milch ins Wasser zugeben hat hier super funktioniert. Achten Sie auch bei den Leckerlis darauf das diese aus viel Fleisch sind.

Wenn ihr etwas nicht verstanden habt, fragen, Anregungen oder Wünsche habt, dann schreibt mir einfach! Ich helfe euch gerne weiter!

War jemandem das Thema zu viel?  Oder möchtet Ihr euren eigenen Barf-Plan von einer professionellen Ernährungsberatung haben?

Dann schaut mal auf Barfberatung-Online vorbei und meldet euch noch heute bei Susanne Hunger.Sie kann euch auch bei anderen Problemen wie z.B. Diabetes, Übergewicht, Arthrose, Verdauung oder Allergien beim Hund helfen!

Ich habe so viele tolle Tipps von Ihnen bekommen und danke Ihnen sehr dafür. Wir sind begeistert von den Barf-Plänen und ich bin glücklich das sich das Thema „Zusätze“ bei mir nun in Luft aufgelöst hat 😉

3 Kommentare zu „B.A.R.F. 1 Die artgerechte Ernährung für Hunde!

  1. Wirklich ein sehr informativer und umfangreicher Artikel!
    Ich achte auch immer mehr darauf, was mein Hund frisst. Ich denke, dass es auch immer mehr in die Richtung gehen wird.
    Ich stelle die Ernährung von meinem Liebling gerade um und bin über solche Tipps sehr dankbar!

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  2. Kann ich nur zustimmen, seit unser Hund BARF bekommt geht es ihm richtig gut mit seinen 10 Jahren ist er topfit und läuft immer noch neben dem Rad.

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